Sinusitis – was ist das genau und was lässt sich dagegen tun?

Wenn das Gesicht schmerzt, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber in Verbindung mit einer verstopften Nase auftreten, könnten dies die ersten Anzeichen für eine Sinusitis sein. Von einer Nasennebenhöhlenentzündung sind hierzulande unbemerkt oft, viele Menschen betroffen. Was genau ist eigentlich eine Sinusitis und wie kann sie behandelt werden?

Was ist eine Sinusitis?

Der Begriff Sinusitis stammt aus dem lateinischen und beschreibt eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. Sie wird mit unschönen Symptomen begleitet und ist meist die Folge einer Erkältung. Die Entzündung in den Nebenhöhlen entstehen, wenn der bei einer Erkältung produzierte Schleim nicht mehr eigenständig ablaufen kann. Es kommt zu einer Verstopfung der Nasennebenhöhlen. Im Schleim befinden sich Bakterien, die sich durch die Verstopfung in den Nebenhöhlen vermehrt dort ansammeln und eine Infektion auslösen. Die Ursachen für die Entzündung der Nasennebenhöhlen unterscheiden sich durch die Form der Sinusitis: akut oder chronisch.

Akute oder schon chronische Sinusitis?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Formen einer Sinusitis: die akute und die chronische Sinusitis. Die klinische Einteilung für eine akute Sinusitis ist wenn:

– weniger als 12 Wochen im Jahr Symptome einer Sinusitis auftreten
– weniger als 4 Erkrankungsintervalle pro Jahr zu erkennen sind

Klinisch wird die Sinusitis wie folgt als chronisch eingeteilt, wenn:

– mehr als 12 Wochen die Symptome einer Sinusitis anhalten
– mehr als 4 Erkrankungsintervalle pro Jahr stattfinden

Die chronische Sinusitis unterliegt einer anderen Ursache als eine akute Sinusitis. Die akute Nasennebenhöhlenentzündung folgt oft nach einer viralen oder bakteriellen Infektion. Sie entwickelt sich gerne im Verlauf einer Erkältung. Bei der chronischen Form der Sinusitis können anatomische Ursachen für das Auftreten der Krankheit verantwortlich sein. Bei einer Verkrümmung der Nasenscheidewand oder Polypen, kann die Ursache eventuell durch einen operativen Eingriff behoben werden.

Wie kann zwischen einer akuten und chronischen Sinusitis unterschieden werden?

Eine Sinusitis verfügt über spezielle Symptome die sich je nach Form unterscheiden. Die akute Nasennebenhöhlenentzündung verfügt über folgende Symptome:

– Schmerzen im Bereich des Gesichtes mit eventuellen Druckschmerzen
– Schnupfen
– verstopfte Nase
– Kopfschmerzen
– Schmerzen von Stirn- und Wangenknochen
– eventuell hohes Fieber
– Abgeschlagenheit
– Geruchs- sowie Geschmackssinn unterliegen einer Beeinträchtigung
– laufendes Sekret im Bereich des Rachens

Die chronische Sinusitis tritt mit folgenden Symptomen auf:

– Druckgefühl im Gesicht sowie über den gesamten Kopf verteilt
– Nasenatmung ist beeinträchtigt
– Leistungsfähigkeit wird rapide herabgesetzt
– pausenloses Abfließen von Schleimigen Sekreten im Bereich des Rachens

Wer sich nicht sicher ist, um welche Form der Sinusitis es sich handelt, erhält eine genaue Diagnose nur von einem Arzt. Durch spezielle Untersuchungen kann der Arzt herausfinden, welche Form der Sinusitis eingetroffen ist. Er kann mittels Endoskopie den Nasenbereich einsehen und eine genaue Diagnose stellen. Hält die Sinusitis über einen längeren Zeitraum an, sollten die Alarmsignale beachtet und ein Arzt aufgesucht werden. Der Arzt unterscheidet zwischen weiteren Sinusitis Varianten und kann eine entsprechende medikamentöse Behandlung infolge einer genauen Diagnose einleiten.

Folgende Sinusitis Varianten gibt es

Sinusitis ethmoidalis:
– Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Siebbeinzellen
Sinusitis frontalis:
– die Entzündung liegt im Bereich der Stirnhöhlen vor
Sinusitis maxillaris:
– beschreibt eine Entzündung im Bereich der Kieferhöhlen
Sinusitis sphenoidalis:
– die Entzündung befindet sind in der Keilbeinhöhle
Pansinusitis:
– dies wird diagnostiziert, wenn eine Entzündung sämtlicher Nasennebenhöhlen vorliegt

Was tun bei einer Sinusitis?

Das Ziel bei einer Sinusitis ist es, die Entzündung zu reduzieren. Außerdem ist es Ziel der Behandlung den natürlichen Abfluss vom Sekret wiederherzustellen. Wird eine Sinusitis rechtzeitig erkannt, lässt sie sich gut mit Nasensprays oder Nasentropfen behandeln. Diese verfügen über eine abschwellende Wirkung und lassen die Symptome der Sinusitis zügig abklingen. Des Weiteren helfen Hausmittel wie Nasenspülungen mit Salzwasser oder Kräutertees. Inhalieren ist eine weitere Maßnahme, die schnellen Erfolg bei einer Sinusitis bewirkt. In Apotheken erhält man Medikamente ohne ärztliches Rezept, die ebenfalls eine gute Wirkung zeigen. Klingt die Sinusitis auch nach mehreren Tagen nicht ab, ist ein Arzt aufzusuchen, der eine Behandlung mit Antibiotika anordnen kann. Liegt eine chronische Sinusitis vor, ist oft nur ein operativer Eingriff die Lösung um die Sinusitis zu bekämpfen.

Wie kann einer Sinusitis vorgebeugt werden?

Damit sich eine einfache Erkältung nicht auch noch die Nasennebenhöhlen in Mitleidenschaft zieht ist es gut entsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung der Sinusitis zu treffen. In erster Instanz ist das richtige Auskurieren einer Erkältung das A und O. Um die Sinusitis vorzubeugen sollte bei einer Erkältung sowie auch im gesunden Zustand viel getrunken werden. Werden erste Anzeichen einer Nasennebenhöhlenentzündung erkannt, sollte weiterhin viel getrunken werden und die Nase mit einer Kochsalzlösung gespült werden. Die Kochsalzlösung sorgt dafür, dass sich der Schleim verflüssigt und ausgespült wird. Drei bis vier Mal täglich mit einer Kochsalzlösung zu spülen sollten ausreichend sein. Schreitet die Sinusitis weiter fort, kann zusätzlich inhaliert werden. Hierbei hilft es, wenn dem Wasser einige Tropfen Eukalyptusöl oder Pfefferminzöl zugegeben werden. Bei einer Erkältung sowie Sinusitis sollte die Luft im Raum nicht zu trocken sein, was durch das Heizen im Winter nicht selten vorkommt. Wasserschüsseln mit einigen Tropfen Minzöl in der Nähe der Heizung oder Raumbefeuchter können helfen ein optimales Raumklima herzustellen.

Welche Komplikationen können bei einer Nasennebenhöhlenentzündung entstehen?

Wird die Sinusitis unterschätzt und erfolgen keine Maßnahmen zur Abheilung kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. Im schlimmsten Fall breitet sich die Entzündung weiter aus und kann auf Augen, Ohren und sogar auf das Hirn übergreifen. Aus diesem Grund ist es elementar, dass bei einer Sinusitis rechtzeitig gehandelt und im Zweifelsfall ein Arzt aufgesucht wird.

Sinusitis aufgrund einer allergischen Reaktion

Neben der Tatsache, dass Sinusitis oft mit einer Erkältung auftritt, können sich die Nasennebenhöhlen aufgrund einer Fehlsteuerung entzünden. Bei Allergien sendet das Gehirn eine Fehlinformation des Immunsystemes an das Gehirn, so dass vermehrt Schleim produziert wird. Dies kommt oft in Folge einer Pollenallergie vor, die umgangssprachlich als Heuschnupfen bezeichnet wird. Spezielle Medikamente, die bei Allergien eingesetzt werden, gibt es rezeptfrei in der Apotheke.

Ist eine Behandlung mit Antibiotika immer nötig?

Wird eine Sinusitis rechtzeitig behandelt, kann eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotikum vermieden werden. Sollten sich die Symptome nach einer Woche nicht verbessern oder weiter fortschreiten, ist der Besuch beim Arzt unumgänglich. Durch eine ausführliche Untersuchung kann der Arzt eine genau Diagnose stellen und entsprechend Antibiotikum verschreiben. In harmlosen Fällen rechen Hausmittel wie viel Trinken, Nasenspülungen und Inhalieren aus um die Sinusitis erfolgreich zu bekämpfen.