Inhalieren bei Husten

Winterzeit ist traditionsgemäß Erkältungszeit. Eine Erkältung ist eine medizinisch nicht konkret definierte Bezeichnung für eine akute Infektion verschiedener Schleimhäute, meistens in der Nase (einschließlich den Nasennebenhöhlen) und dem Rachen. Auch die Bronchien sind in vielen Fällen betroffen. Während des Winters bleibt kaum einer vom störenden Schnupfen und Husten verschont. Bei den ersten Anzeichen einer aufkommenden Erkältung können sich Inhalationen mit ätherischen Ölen oder Kräutern auf die lästigen Symptome wie Husten äußerst positiv auswirken. Obwohl unterschiedliche Inhalationen schon seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden, kann Inhalieren jedoch nicht den Arzt ersetzen. Bei länger andauernden Symptomen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Husten und Niesen sind bei einer Erkältung völlig normal

Eine Erkältung mit Husten dauert in der Regel sieben Tage. Der grippale Infekt kommt meist in Begleitung von Schnupfen, Husten und in einigen Fällen mit leichtem Fieber und den typischen Gelenkschmerzen. Der Hauptauslöser sind Viren, die sich im Herbst und im Winter rasend schnell verbreiten. Beim Husten und der laufenden Nase handelt es sich um Abwehrreaktionen des Körpers, so dass diese keinesfalls unterdrückt werden sollten. Bei einem grippalen Infekt machen sich in der Nase auf den Schleimhäuten Viren breit. Das körpereigene Abwehrsystem reagiert darauf mit einer vermehrten Flüssigkeitsproduktion, um die Nasenschleimhäute von Viren zu befreien. Genauso handelt es sich auch beim Husten um eine Abwehrreaktion des menschlichen Organismus. Durch Husten werden schädliche Bakterien aus dem menschlichen Körper mittels Schleimproduktion entsorgt.

Wie verläuft die Erkrankung mit Husten?

Um zu wissen, wie man den Husten am besten lindern kann, sollte man zunächst feststellen in welchem Stadium der Erkältung man sich gerade befindet. Zu Beginn der Erkältung tritt meistens ein trockener Reizhusten auf. Dieser trockene Husten ist häufig sehr schmerzhaft und unangenehm. Besonders nachts ist dieser Husten unvorteilhaft, da er den Schlaf, der zur Genesung beiträgt, stört. Glücklicherweise hält der trockene Reizhusten bei einer normalen Erkältung nicht allzu lang an. Nach einigen Tagen verändert sich der Husten und wird eher schleimig, da das Immunsystem nun anfängt gegen die Viren zu kämpfen und die Sekretproduktion in den Atemwegen ansteigen lässt. Der für uns eher lästige Schleim sorgt dafür, dass die Krankheitserreger aus dem Körper transportiert werden. Der Körper macht dies mit einem speziellen Selbstreinigungsmechanismus, der von Ärzten auch als Mukoziliäre Clearance bezeichnet wird. Dabei befördern die Flimmerhärchen (auch Zilien genannt), die sich auf den Schleimhäuten befinden, Schleim und Fremdstoffe in Richtung Rachen. Das Problem dabei ist, dass zu zäher Schleim die Arbeit der Flimmerhärchen behindert und somit den Heilungsprozess verlangsamt. Deshalb ist es so wichtig, dass der Schleim möglichst flüssig ist. Medikamente oder Methoden wie das Inhalieren können dabei helfen, den Schleim flüssiger zu machen und somit den Heilungsprozess unterstützen. Wie genau das Inhalieren funktioniert und welche Substanzen zum Inhalieren geeignet und für den Heilungsprozess förderlich sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Welche Substanzen können inhaliert werden?

Gegen Beschwerden bei Husten und vielen weiteren chronischen Erkrankungen der Atemwege, stehen uns zum Glück zahlreiche natürliche Substanzen zur Verfügung, die ohne Bedenken und Nebenwirkungen inhaliert werden können. Beim lästigen Husten können insbesondere Heilkräuter Erleichterung verschaffen, wenn sie auf die richtige Art und Weise inhaliert werden. Im Wasserdampf lassen sich die wohltuenden Substanzen der Heilkräuter besonders gut durch die Nase und den Mund einatmen. Diese beseitigen äußerst effektiv die Schleimansammlungen im Rachen, den Bronchien sowie den Nebenhöhlen und lindern den Hustenreiz. Beim Husten wird in vielen Fällen ein ätherisches Öl wie z. B. Pfefferminzöl oder Eukalyptusöl eingesetzt, das dem heißen Wasser tröpfchenweise beigemischt wird. Alternativ können auch einige Löffel eines getrockneten Krautes wie etwa Minzblätter oder Thymiankraut mit heißem Wasser übergossen und inhaliert werden. Durch die Dampfinhalation werden wohltuende Wirkstoffe aus Pflanzen oder ätherischen Ölen gelöst und durch den Wasserdampf eingeatmet. Dadurch gelangen die Wirkstoffe direkt in die Atemwege und können dort ihre wohltuende Wirkung am Ort der Infektion entfalten. Inhalationen bieten gegenüber der Gabe von Tröpfen oder Tabletten mehrere Vorteile. Der größte Vorteil ist der, dass Inhalationen lokal wirken und nicht den gesamten Körper belasten. Bei Kleinkindern und Säuglingen sollte man jedoch vorsichtig sein, da diese meist mit bedenklichen Atembeschwerden auf das Inhalieren mentholhaltiger Inhaltsstoffe reagieren. Für diese kleinen Patienten sind spezielle Lösungsmittel ohne Menthol erhältlich, die auf die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen von Kleinkindern ausgerichtet sind.

Dampfinhalationen als optimales Mittel gegen Husten

Die traditionelle Dampfinhalation wird für die Behandlung der oberen sowie der unteren Atemwege eingesetzt. Bei akuten Infektionen wie Husten oder Erkältung kann es äußerst sinnvoll sein, eine Dampfinhalation 1 bis 3 Mal täglich 10 bis 15 Minuten anzuwenden. Viele empfinden Inhalationen insbesondere bei Husten als äußerst wohltuend und Inhalationen werden schon seit Jahrzehnten von Ärzten als das Mittel erster Wahl bei Husten und diversen anderen Erkrankungen der oberen Atemwege empfohlen. Falls die Beschwerden nach einigen Tagen nicht abklingen oder sich sogar verschlimmern, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Zubereitung einer Inhalation ist denkbar einfach. Man braucht lediglich einen Kochtopf, ein Handtuch, Wasser und bestimmte Zusätze wie getrocknete Kräuter oder ätherische Ölessenzen. In der Apotheke sind auch spezielle Dampfinhalatoren erhältlich, die mit einem Mund-Nasen-Aufsatz ausgestattet sind und somit ein effektiveres Inhalieren ermöglichen.

Nebenwirkungen und Risiken

Beim Inhalieren erreichen die Dämpfe nicht nur den Mund und die Nase, sondern das gesamte Gesicht. Insbesondere bei den ätherischen Ölen sollte man vorsichtig sein, da diese die Augen und die Haut reizen können. Ätherische Öle haben einen intensiven Geschmack, weswegen manche Menschen bei der Inhalation einen Hustenreiz verspüren. Sollte dies der Fall sein, dann kann man immer auf Heilkräuter umsteigen, die sanfter wirken. Asthmatiker sollten hier besonders vorsichtig sein und ätherische Öle unbedingt meiden, da diese im schlimmsten Fall einen Asthmaanfall auslösen können. Darüber hinaus sollte auch die Verbrennungsgefahr nicht unterschätzt werden. Falls das Gefäß mit heißem Wasser umkippen sollte, kann es zu schweren Verbrennungen kommen. Aus diesem Grund sollte der Topf bzw. Dampfinhalator beim Inhalieren immer stabil und sicher aufgestellt werden.

Auf Hygiene achten

Hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme gelten als ideale Bedingungen für zahlreiche Keime. Aus diesem Grund ist es von großer Wichtigkeit, alle Inhalationsutensilien nach dem Einsatz gründlich zu reinigen. Bei einfachem Husten reicht ein einfaches Abspülen in den meisten Fällen aus. Vorsichtig sollte man jedoch bei infektiösen Krankheiten sein, da diese sehr ansteckend sind und sich ziemlich leicht übertragen. In so einem Fall sollte man die Utensilien für etwa fünf Minuten in warmem Wasser mit einer kleinen Menge Spülmittel einweichen lassen und hinterher desinfizieren. 

Wie schütze ich Andere vor einer Ansteckung?

Die meisten Menschen halten sich aus Reflex die Hand vor den Mund, wenn sie husten müssen. Das wurde den meisten damals so beigebracht und gilt als höflich. Jedoch ist das Husten in die Hand eher kontraproduktiv, denn die ganzen Krankheitserreger landen so in der Handfläche. Haben Sie in dem Moment nicht die Möglichkeit, sich die Hände zu waschen, verteilen Sie die Viren und Erreger überall dort, wo Ihre Hände mit in Berührung kommen (zum Beispiel Türklinken, Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder besonders schlimm – beim Händeschütteln zur Begrüßung). Hier sind einige Hinweise, wie Sie sich verhalten sollten, wenn Sie Andere vor Ihrer ansteckenden Krankheit schützen möchten: 

  • Minimieren Sie den Kontakt zu Anderen und bleiben Sie wenn möglich zu Hause. Das ist wohl die einfachste und effektivste Möglichkeit, um die Weitergabe von Viren zu verhindern, denn wenn Sie niemanden treffen, können Sie logischerweise auch niemanden anstecken. Das funktioniert natürlich nicht in allen Lebenslagen: Wenn man alleine lebt, muss man einfach ab und zu raus, um einkaufen zu gehen oder andere wichtige Dinge zu erledigen. Allerdings sollte man trotzdem versuchen, seine Kontakte zu Anderen so gut wie möglich zu reduzieren.
  • So verhalten Sie sich beim Husten richtig: Halten Sie Abstand zu anderen Personen und drehen Sie sich weg, wenn Sie merken, dass Sie husten müssen. Es ist außerdem sinnvoll in ein Taschentuch zu husten und dieses sofort danach zu entsorgen. Wenn möglich, sollten Sie sich nach dem Husten die Hände gründlich waschen. Haben Sie kein Taschentuch zur Hand, husten Sie in Ihre Armbeuge. Dadurch verhindern Sie das Problem mit den Viren an den Handflächen. 
  • Tragen Sie eine Mund-Nasen-Maske: Diese verhindern, dass die Viren, die aus Ihrem Mund und Ihrer Nase kommen, in der Umwelt verteilt werden. Mund-Nasen-Masken sind für Ihre Mitmenschen ein effektiver Schutz vor einer Ansteckung durch Ihre Viren. Spezielle Masken mit dem FFP2-Standard schützen auch den Träger vor Viren, die von außen kommen.

Fazit

Korrekt angewendet ist das Inhalieren eine effektive Behandlung von Husten und anderen Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Allergiker, Asthmatiker und Kinder sollten jedoch äußerst vorsichtig sein, um unerwünschte Reizungen zu vermeiden. Und trotz einfachen Handhabung sollten grundlegende Sicherheitsmaßnahmen keinesfalls vernachlässigt werden. Denn nur dann bringt das Inhalieren Linderung und Erleichterung des Hustenreizes ohne unerwünschte Nebenwirkungen.

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