Inhalieren bei Bronchitis

Das Inhalieren bei Bronchitis kann den Hustenreiz zum einen lindern, zum anderen aber auch für einen schnelleren Abtransport des Sekrets sorgen. Das gilt sowohl für die akute, als auch die chronische Bronchitis.  Für eine schonende Wirkung, die Beschwerden lindert und nicht noch zusätzlich reizt, kommen gerade bei empfindlichen oder vorbelasteten Menschen nur wenige Mittel infrage.

Richtig inhalieren bei Bronchitis

Was eignet sich zur Inhalation bei Bronchitis?

Inhalieren bei BronchitisBei Bronchitis als Inhalationslösungen angeraten sind vor allem Wasser und Salzlösungen. Allen voran die Salzlösung wirkt befreiend. Die Salzlösung verflüssigt festsitzenden Schleim – dadurch kann dieser deutlich einfacher abgehustet werden.  Ein weiterer Vorteil der Salzlösung: Sie ist für alle geeignet. Es ist also egal, ob eine akute oder chronische Bronchitis, Asthma bronchiale oder Allergien vorliegen, eine Schwangerschaft besteht oder es sich um ein Kind handelt. Die Inhalation mit Salz kann in jedem Fall erfolgen.

Welche Salzlösung ist die Richtige?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen hypertonischen und isotonischen Salzlösungen. Isotonische Salzlösungen haben einen Salzgehalt von 0,9%. Der osmotische Wert dieser Salzlösung entspricht somit dem osmotischen Wert unseres Blutplasmas. Die isotonische Salzlösung wirkt daher sehr schonend und verträglich.

Die hypertonische Salzlösung hat eine Konzentration über 0,9%. Durch den unterschiedlichen osmotischen Wert, wird der Zelle Wasser entzogen. Somit schwellen Schleimhäute ab. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die hypertonische Salzlösung zwar einen Heilungsprozess vorantreibt, jedoch nicht von jedem vertragen wird. Gerade Leute mit empfindlichen Schleimhäuten, Asthmatiker und kleine Kinder sollten auf die schonende Variante, die isotonische Salzlösung, zurückgreifen.

Neben den bereits genannten Mitteln, können auch ätherische Öle und spezielle Hustenmischungen Verwendung finden. Sofern diese nicht direkt von einem Arzt verschrieben wurden, sollten sie jedoch vorsichtig getestet werden. Selbst wenn keinerlei Allergien bekannt sind, kann das Einatmen in Verbindung mit ohnehin gereizten Bronchien zu einem Krampf oder einer allergischen Reaktion führen.

Alter Topf oder modernes Inhalationsgerät?

Frau-mit-InhalatorEine entzündliche Erkrankung der Bronchien ist mit gewöhnlicher Inhalation nur schwer zu erreichen. Die Wassertröpfchen des Dampfes sind zu groß, um bis zu den Bronchien vorzudringen. So wird mit der bekannten Topfmethode zwar eine Befeuchtung und Reinigung der oberen Atemwege erreicht, nicht aber der entzündete Bereich. Entsprechend begrenzt ist die Linderung der Symptome. Selbst wenn tief durch den Mund eingeatmet wird, bleibt der Wirkungsgrad eingeschränkt.

Besser ist es hier, auf einen Vernebler zurückzugreifen. Diese speziellen Inhalationsgeräte erzeugen winzige Tröpfchen, die deutlich kleiner als der Wasserdampf aus dem Topf ist. Dadurch können Feuchtigkeit und Wirkstoff bis zu den Bronchien und sogar darüber hinaus gelangen. Befeuchtung, Schleimlösung und Reinigung finden also da statt, wo die Entzündung bei einer Bronchitis liegt.

Zusätzlicher, und sehr angenehmer, Nebeneffekt: Das Wasser muss nicht so stark erhitzt werden wie bei der gewöhnlichen Inhalation und wirkt daher zusätzlich auch noch etwas kühlend.

Womit ist nach der Inhalation zu rechnen?

Geht eine Bronchitis mit starker Schleimbildung einher, fällt das Atmen schwer. Tiefe Atemzüge werden häufig von feuchtem Husten oder sogar hartnäckigen Hustenattacken begleitet. Wird dieses Sekret nun durch die Inhalation verflüssigt und gelöst, kann sich ein starker Hustenreiz einstellen. Wird hierbei Sekret und Sputum abgehustet, ist diese Erscheinung kein Grund zur Sorge und tatsächlich erwünscht.  Bleibt die Verschleimung jedoch unverändert fest, sollte nach Absprache mit dem Arzt ein zusätzlicher Hustenlöser in Betracht gezogen werden.

Worauf sollte verzichtet werden?

Bei einer Bronchitis sollten stark wirkende ätherische Öle, die auch als Reizstoffe auftreten, gemieden werden. Zumindest bei der Inhalation. Hierzu zählen in erster Linie Menthol und Eukalyptus. Das heißt allerdings nicht, dass diese Stoffe sofort verbannt werden müssen. Denn einige Menschen empfinden Minze und Eukalyptus sehr wohl als befreiend und lindernd. Um die Bronchien nicht unnötig zu reizen, ist es ratsam, zunächst eine kalte Inhalation zu testen.

Hierbei werden einige Tropfen des Öls auf ein Tuch geträufelt und dieses in Kopfnähe gelegt. Wirkt es tatsächlich reizend, kann es umgehend wieder entfernt und verbleibende Rückstände ausgelüftet werden.
Die Inhalation bei akuter und chronischer Bronchitis ist eine sinnvolle zusätzliche Behandlung, die problemlos neben anderen Medikamenten eingesetzt werden kann. Wird ein passendes Mittel gewählt und richtig verabreicht, fällt das Atmen schon bald leichter. Eventuell festes Sekret wird verflüssigt und kann im Anschluss einfach abgehustet werden. Zudem werden die vorhandenen Keime bekämpft – ebenso wie der Hustenreiz.  Eine antibakterielle Lösung kann darüber hinaus eine Ausbreitung der Erreger vermeiden oder aber zumindest eindämmen. Viele Vorteile also, weswegen die Inhalation bei Bronchitis nur empfohlen werden kann.

 

2 Gedanken zu "Inhalieren bei Bronchitis"

  1. Ingrid R. sagt:

    “Die hypertonische Salzlösung hat eine Konzentration über 0,9%. Durch den unterschiedlichen osmotischen Wert, wird der Zelle Wasser entzogen. Somit schwellen Schleimhäute ab. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die hypertonische Salzlösung zwar einen Heilungsprozess vorantreibt, jedoch nicht von jedem vertragen wird. Gerade Leute mit empfindlichen Schleimhäuten, Asthmatiker und kleine Kinder sollten auf die schonende Variante, die isotonische Salzlösung, zurückgreifen.”

    Frage:
    Ich bin der Meinung, dass 0,9%ige NaCl-Lösung eine isotone Lösung ist. Hyperton wird es erst darüber (z.B. Mucoclear®3%), müsste das evtl. korrigiert werden, oder liege ich falsch?
    Der Rest bezgl. der Hyperreagibilität stimmt durchaus, und es ist Vorsicht geboten.

  2. Ingrid R. sagt:

    Sorry, ich nehme die Frage zurück!! Alles richtig! > 0,9%. Ich hatte nicht richtig gelesen (wie peinlich)

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