Inhalieren bei Allergie
Laufende Nase, Niesanfälle und tränende Augen – Allergien können das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigen. Das Inhalieren von Wasserdampf und Wirkstoffen kann die Symptome zwar nicht vollständig abstellen, bewirkt aber zumindest eine Linderung. Besonders in allergen-intensiven Phasen, beispielsweise in der Pollenflugzeit oder bei Kontakt zu Tierhaaren, kann Inhalation die gereizten Schleimhäute befreien und beruhigen.
Das Inhalieren bei Allergien ist jedoch auch mit Vorsicht zu genießen und sollte nur mit sicheren Zusätzen durchgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
Auf welche Zusätze sollte beim Inhalieren bei Allergien verzichtet werden?
Inhalationszusätze, die im Normalfall reinigend und beruhigend auf die Schleimhäute der Atemwege wirken, können bei Allergikern eine Verschlimmerung der Symptome auslösen. Allen voran ätherische Öle, die während der Inhalation sehr stark wirken.
Es ist daher ratsam, auf diese gänzlich zu verzichten. Stattdessen sollten Kräuter nur als leichter Aufguss, ähnlich einem dünnen Tee, inhaliert werden. Dafür geeignet sind Kamille und Fenchel. Auch hierbei können jedoch Reizungen entstehen. Stellen sich also bei der Inhalation Unwohlsein, Husten, Niesen, ein kratzendes oder kribbelndes Gefühl in den Atemwegen ein, muss diese sofort abgebrochen werden.
In jedem Fall ist es empfehlenswert, den behandelnden Arzt vor der Auswahl des Zusatzes zu befragen. Besteht beispielsweise eine Unverträglichkeit oder Allergie, die häufig mit speziellen anderen Allergenen gekreuzt ist, kann der Arzt hier individuelle Empfehlungen aussprechen.
Inhalation von Salzwasser
Die Inhalation von Salzwasser wirkt abschwellend, schleimlösend und heilungsfördernd. Dazu befeuchtet die Salzlösung die Schleimhäute und verhindert Trockenheit, Risse und Folgeinfektionen. All diese Vorzüge machen das gezielte Einatmen einer warmen Salzlösung nicht nur zur idealen Behandlung bei Schnupfen und Bronchitis, sondern auch bei Allergien. Eine Schleimlösung ist bei Allergien zwar meist nicht notwendig, die Verflüssigung des Sekrets bewirkt jedoch einen schnelleren Abtransport der Allergene und damit eine Verkürzung des Reizes.
Das Abschwellen der Schleimhäute hat gleich mehrere positive Wirkungen. Zum einen verbessert sich die Atmung, das Luftholen strengt weniger an. Zum anderen sind Allergiker nicht dazu gezwungen, ungefilterte Luft durch den Mund zu atmen – die Gefahr folgender Erkrankungen des Halses, der Bronchien und der Lunge wird dadurch gesenkt. Und nicht zuletzt verbessert die normalisierte Luftzufuhr das Allgemeinbefinden.
Medizinische Inhalatoren
Zur Behandlung von Allergien stehen neben der gewohnten Inhalation, durch einen Topf oder einen wassergefüllten Inhalator, auch Vernebler und spezielle Inhalationsgeräte zur Verfügung. Diese können wahlweise Pulver oder Flüssigkeiten feinst vernebeln. Werden diese durch das Mundstück eingeatmet, können sie aufgrund der kleinen Tröpfchen- oder Partikelgröße deutlich tiefer in die Atemwege gelangen. Anders als bei der normalen Inhalation werden so auch die Bronchien und die Lunge erreicht und mit dem Wirkstoff benetzt.
Inhalatoren für die Anwendung bei Allergien
Medizinische Wirkstoffe bei Allergien
- Rezeptfrei: Es gibt nur wenige Wirkstoffe, die nicht verschreibungspflichtig sind. Der natürliche Wirkstoff Ectoin hat sich bei der Prophylaxe und Behandlung von Heuschnupfen und allergischem Asthma bestens bewährt. Als gebrauchsfertige Inhalationslösung wird er unter dem Namen PARI ProtECT angeboten.
- Verschreibungspflichtig: Zur Behandlung von allergischen Symptomen stehen hauptsächlich drei Wirkstoffgruppen zur Verfügung, die aber jeweils unter die ärztliche Verschreibungspflicht fallen – also nicht frei im Handel erhältlich sind. Zu diesen zählen die Beta-2-Sympathomimetika, Kortisonsprays und Anticholinergika. Da alle der genannten Medikamentengruppen potente Wirkungen, jedoch auch Nebenwirkungen aufweisen, werden sie nicht grundsätzlich bei Allergien eingesetzt. Verwendung finden sie meist erst, wenn eine Neigung zu Asthma besteht oder bereits Asthma bronchiale vorliegt. Denn dieses kann durch Allergien noch zusätzlich verschlimmert werden, wodurch die Anfallshäufigkeit steigt und der Schweregrad des Asthmas verschlimmert werden kann. Eine regelmäßige Anwendung der Sprays und Inhalatoren kann Anfällen vorbeugen und die Auswirkungen der Allergene reduzieren. Dennoch ist es sinnvoller, auslösende Stoffe so weit wie möglich zu meiden. Wirken Pollen reizend, kann das durch Luftfilter und Pollengitter erreicht werden. Zusätzlich sollten sie gründlich entfernt werden, beispielsweise durch Waschen, Inhalieren von Wasserdampf oder Salzlösungenn und Nasenspülungen. Mit diesem Vorgehen kann der Einsatz von Wirkstoffen minimiert werden.
Das Inhalieren von Wasserdampf
Das Inhalieren von purem Wasserdampf sorgt anders als das gezielte Einatmen von Wirkstoffen lediglich für eine Befeuchtung der Schleimhäute. Das kann vor allem die beanspruchte Nasenschleimhaut schonen und dafür sorgen, dass diese weniger anfällig für zusätzliche Erreger und weitere Reizungen wird. Weil die Durchblutung angeregt wird, stellt sich langfristig ein schnelleres Abschwellen ein. Das Atmen fällt leichter. Zudem kann das gezielte Einatmen von Wasserdampf starke Niesanfälle unterbrechen. Dank kleiner Inhalatoren, die lediglich Mund und Nase bedecken, geht das auch mit heißem Leitungswasser im Büro.
Wer zusätzlich zu der Inhalation von Wasserdampf auch eine regelmäßige Nasenspülung durchführt, vorzugsweise abends, befeuchtet die Schleimhäute nicht nur, sondern reinigt diese auch. Pollen und andere Allergene werden herausgespült und können die Atemwege nicht mehr reizen. Nasenspülungen, oder Nasenduschen, wie diese auch genannt werden, sind also eine sinnvolle – wenn anfangs auch gewöhnungsbedürftige – Ergänzung zur Inhalation.
Hilft auch bei Heuschnupfen: Nasendusche
Mit einer Nasendusche kann man Ablagerungen aus den Nasenschleimhäuten und Flimmerhärchen spülen. Die Spülung erfolg mit einer Kochsalzlösung und sorgt dafür das die Bereiche von Keimen und Pollen gereinigt werden. Die allergische Belastung wird dadurch reduziert.
Für Allergiker ist es zudem ratsam, den Schlaf bzw. das eigene Schlafzimmer so gestalten, dass die Belastung möglichst gering ist (s. a. Ratgeber Durchschlafen für Allergiker).
Zusätzliche Maßnahmen bei Allergien
Neben der Inhalation und Nasenspülung existieren weitere Maßnahmen, die nur wenig Aufwand erfordern aber für große Linderung sorgen können.
Pollen und andere Allergene heften sich an Haare, Kleidung und Haut. Allergiker, die sich mehrmals täglich Hände und Gesicht gründlich waschen, reduzieren also die reizenden Stoffe in ihrer unmittelbaren Umgebung. Die Kleidung des Tages sollte abends komplett in die Wäsche wandern und mit Hygienespüler behandelt werden. Dabei aber nicht, auch nicht für wenige Minuten, im Schlafzimmer aufbewahrt werden. Ebenfalls abends sollte geduscht und das Haar gründlich gewaschen werden. Auf diese Weise wird die Menge der Allergene deutlich reduziert, der Körper kann sich über Nacht erholen.
1 Gedanken zu "Inhalieren bei Allergie"
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Kann Ich, Salzwasser nach einer Anwendung des Allergiesprays inhalieren? Oder wird die Wirkung des sprays reduziert.