Rhinitis

Vor dem Schnupfen, der auch als Rhinitis bezeichnet wird, bleibt vor allem in der nasskalten Jahreszeit kaum jemand verschont. Die Symptome sind belastend und unangenehm: Die Nase läuft ständig und juckt oder brennt oftmals auch. Der Grund für die Rhinitis ist, dass Viren in die Schleimhautzellen eingedrungen sind und sich dort vermehren. Schnupfen ist eigentlich eine harmlose Erkrankung, allerdings kann er auch zu Komplikationen führen und sollte daher angemessen behandelt werden.

Was ist Rhinitis?

Bei einer Rhinitis sind die Schleimhäute in der Nasenhöhle entzündet, was mit den typischen Schnupfensymptomen einhergeht: Eine verstopfte oder laufende Nase. Der umgangssprachliche Begriff ist “Schnupfen”, der insbesondere die infektiös bedingte Rhinitis bezeichnet. Diese fasst unterschiedliche Ursachen der Erkrankung, Erkrankungsbilder und verschiedene Verlaufsformen zusammen.

Im Allgemeinen tritt Schnupfen als Hauptsymptom eines grippalen Infekts bzw. einer Erkältung auf. Es gibt mehr als 200 verschiedene Viren, die Schnupfen verursachen können. Meist handelt es sich dabei um Rhinoviren, die in der Form einer Tröpfcheninfektion übertragen werden. Welche Viren jeweils vorherrschen, variiert je nach Jahreszeit stark. Aufgrund der Vielfalt der Erreger konnte bisher noch kein Impfstoff entwickelt werden. Die Grippe-Impfung zeigt keine Wirkung gegen die Rhinitis.

Klassifizierung der Rhinitis

Die Rhinitis wird in die infektiöse und nicht-infektiöse Gruppe unterteilt:

 Infektiöse Rhinitis

– akute Rhinitis (gewöhnlicher Schnupfen) durch eine bakterielle oder virale Infektion (tropfende und laufende oder verstopfte Nase aufgrund einer Anschwellung der Schleimhäute)
– entzündliche Erkrankung der Nasenschleimhaut
– chronische katarrhalische Rhinitis (Rötung der Nasenschleimhaut, Schwellung, Schleim, eingeschränkter Geruch und Behinderung der Nasenatmung)
-chronische hypertrophe Rhinitis durch Umweltfaktoren, schlechte Arbeitsbedingungen oder Verletzungen der Mikrozirkulation

 Nicht-infektiöse Rhinitis

allergische Rhinitis (Heuschnupfen): Niesen, verstopfte Nase, eingeschränkte Nasenatmung, Schleim
– entweder saisonal (Heuschnupfen während Frühlings- und Sommermonate) oder ganzjährig, beispielsweise aufgrund einer Hausstauballergie
– entzündliche Erkrankung der oberen Luftwege
– kann zur Entstehung anderer Atemwegserkrankungen führen, beispielsweise Asthma und Sinusitis (Entzündung der Nasennebenhöhlen)

Wie entsteht die infektiöse Rhinitis?

Zu den häufigsten Auslösern gehören die Rhinoviren. Diese befallen die Nasenschleimhaut. Die Infektion wird häufig durch kalt-nasse Witterungsbedingungen begünstigt. Die Durchblutung der Nasenschleimhaut ist verringert, sodass die Schutzfunktion der Schleimhaut gegenüber Krankheitserregern ganz erheblich geschwächt ist.

Rhinoviren oder andere Virenarten haben dann ein leichtes Spiel, in die Schleimhaut einzudringen, sich festzusetzen und schnell zu vermehren. Die Übertragung der Schnupfenviren erfolgt meist mittels Tröpfcheninfektion, zum Beispiel Niesen, Husten oder Sprechen. Zudem ist es möglich, sich über Türklinken, Haltegriffe oder andere Oberflächen anzustecken. Die Erreger bleiben darauf einen bestimmten Zeitraum hochinfektiös.

Symptome der Rhinitis

Nach dem Zeitraum der Ansteckung (Inkubationszeit) bis zu den ersten Symptomen dauert es etwa zwei bis sieben Tage. Zunächst einmal ist das allgemeine Befinden beeinträchtigt, beispielsweise durch:

– Müdigkeit
– Kopfschmerzen
– Brennen oder Jucken und Wundgefühl in der Nase und im Nasenrachenraum

Danach folgt das nächste Stadium, in dem sich folgende Symptome zeigen:

– anfangs erhöhte Produktion von wässrigem Nasenschleim
– laufende Nase
– zunehmende Verstopfung der Nase
– Sekret wird fester
– Niesattacken
– insbesondere morgens grünlicher und zäher Sekret
– verminderter Geruchs- und Geschmackssinn
– Atmen fällt aufgrund der anschwellenden Schleimhäute schwer
– Abgeschlagenheit
– gerötete und geschwollene Augen, erhöhte Temperatur oder Fieber, Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit, sowie Kopf- und Gliederschmerzen sind ebenfalls möglich

Die Beschwerden lassen meistens nach etwa einer Woche nach. Viele Menschen erkälten sich mindestens einmal jährlich, andere auch mehrmals. Vor allem im Herbst und Winter leiden viele Menschen unter einer Rhinitis.

Behandlung der Rhinitis

Die Therapie der Rhinitis erfolgt symptomatisch. Eine antibiotische Therapie ist meistens nicht erforderlich und hinsichtlich des Risikos der Entwicklung einer Resistenz und eventueller Nebenwirkungen in der Regel abzulehnen. Mögliche Ausnahmen bilden Risikopatienten, Säuglinge und Kleinkinder. Ansonsten kommen Antibiotika nur zum Einsatz, wenn der Schnupfen durch Bakterien verursacht wurde.

Die Therapie besteht bei der Rhinitis darin, dass die Nasenatmung erleichtert wird und Folgeerkrankungen wie eine Nasennebenhöhlenentzündung vorgebeugt werden. Dies ist neben einer körperlichen Schonung, einer ausgewogenen, vitaminreichen Ernährung und der ausreichenden Zufuhr von Flüssigkeit mit folgenden Maßnahmen möglich:

 Nasentropfen oder -spray

Zur Selbstmedikation können schleimhautabschwellende Nasentropfen eingesetzt werden. Diese erleichtern die beeinträchtigte Nasenatmung. Eine Anwendung aller sechs bis acht Stunden ist gewöhnlich ausreichend, maximal eine Woche lang. Eine längere Anwendungsdauer verbirgt das Risiko eines immer häufigeren Gebrauchs sowie einer chronisch verstopften Nase.

 Inhalieren

Eine Verdünnung eines sehr zähen Sekrets kann durch ein Inhalieren mit Kamille oder verschiedenen ätherischen Ölen wie Teebaum- oder Pfefferminzöl erzielt werden. Dampfbäder mit Salzwasser sind ebenfalls hilfreich. Durch den heißen Wasserdampf wird zudem dafür gesorgt, dass der Schleim beseitigt wird, was die Atmung erleichtert und eine Verringerung des Drucks auf die Nebenhöhlen mit sich bringt.

 Medikamente

Bei Kleinkindern und Säuglingen kann der Einsatz von Medikamenten erforderlich werden, da der Schnupfen bei ihnen aufgrund von anatomischen Besonderheiten ernsthafte Komplikationen verursachen kann. Die Luftwege sind, verglichen mit denen der Erwachsenen, sehr eng. Die medikamentöse Behandlung hat das Ziel, möglichst schnell eine ungehinderte Luftzufuhr zu erreichen.

 Behandlung der Rhinitis durch eine Allergie

Wer aufgrund eines Heuschnupfens oder anderer Allergien unter der Rhinitis leidet, muss einen Arzt aufsuchen, der die entsprechende Diagnose stellt und die optimale Behandlung mit lindernden Medikamenten einleitet. Diese bekämpfen jedoch nur die Symptome. Um den Heuschnupfen langfristig besiegen zu können, muss der Auslöser gefunden werden und im Anschluss eine gezielte Behandlung stattfinden, beispielsweise durch eine Immuntherapie. Hierbei wird ein Medikament verabreicht, in dem Extrakte der allergieauslösenden Stoffe enthalten sind.

Rhinitis vorbeugen

– Stärkung des Immunsystems
– gesund ernähren mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Fisch
– hygienische Maßnahmen wie ein regelmäßiges Händewaschen und die Desinfektion von Oberflächen
– Räume nicht überheizen, kühles Schlafzimmer
– Luft gut befeuchten und Räume regelmäßig lüften
– nicht zu warm anziehen
– Nasenschleimhaut befeuchten
– inhalieren
– Spaziergänge an der Natur
– Saunabesuche und kalte Güsse
– ausreichend schlafen
– Stress vermeiden
– körperliche Bewegung

Fazit

Dies waren die wissenswerten Informationen und Tipps rund um die Rhinitis. Meist ist die Erkrankung harmlos und die Beschwerden sind gewöhnlich nach einer Woche verschwunden. Es ist wichtig, dass, wenn neben dem Schnupfen auch noch Fieber und starke Kopf- oder Gesichtsschmerzen vorhanden sind, ein Arzt aufgesucht werden sollte. Das Gleiche gilt, wenn der Schnupfen trotz einer geeigneten Behandlung länger anhält. In diesen Fällen muss die Ursache ermittelt und eine passende Therapie eingeleitet werden.