Was hilft gegen Schnupfen bei Kindern?

Kinder leiden deutlich häufiger an Schnupfen und anderen Infekten, als Erwachsene. Verantwortlich ist das junge Immunsystem, das bisher nur wenige Antikörper ausbilden konnte – also noch trainiert werden muss. So wichtig die frühzeitigen, leichten Erkrankungen auch sind, völlig unbehandelt sollten sie nicht bleiben.

Stattdessen sollten sanfte Heilmethoden eingesetzt werden, die das Abwehrsystem unterstützen, ohne ihm die Gelegenheit zur Bekämpfung der Erreger zu nehmen.

Frische Luft erleichtert das Atmen

Erkältungen treten bei klein und groß vor allem in der kalten Jahreszeit auf, weil der Tag hauptsächlich in geschlossenen Räumen verbracht wird. Die Erregerdichte in der Luft ist dadurch deutlich höher. Zudem ist die trockene, warme Heizungsluft eine Herausforderung für die Schleimhäute. Denn diese trocknet aus und wird dadurch anfälliger für Viren und Bakterien.

Aus diesen Gründen sollte oft gelüftet werden. Die Fenster also nicht nur zweimal täglich öffnen, sondern besser alle paar Stunden.

Kinder mit Schnupfen sollten sich draußen zwar nicht verausgaben, tägliche kurze Spaziergänge können das Atmen aber deutlich erleichtern. Die kühle, frische Luft lässt die Schleimhäute abschwellen und fördert die Durchblutung. Dadurch bleiben Sekrete dünnflüssiger und können leichter abgehustet oder ausgeschnäuzt werden.

Viel Flüssigkeit anbieten

Was hilft gegen Schnupfen bei Kindern?

Tee, Saft, Wasser, Suppe – auch für kleine Schnupfennasen ist viel Flüssigkeit während des Schnupfens wichtig. Zum einen hilft diese dabei, Erreger heraus zu spülen. Zum anderen hält sie die Schleimhäute feucht und Sekrete flüssig.
Doch Vorsicht bei Milch und anderen Molkereiprodukten. Auch wenn Kakao verlockend klingen mag, die Milcheiweiße verschlimmern die Verschleimung nur noch zusätzlich und bringen daher nicht die gewünschte Erleichterung.

Kindgerechtes Inhalieren bei Schnupfen

Was hilft gegen Schnupfen bei Kindern? Gezielte Inhalation versorgt die Schleimhäute mit Feuchtigkeit, löst den Schleim und macht die Nase frei.
Sicher und kindgerecht wird das Inhalieren mit speziellen Inhalatoren, die nur Mund und Nase bedecken. Dennoch sollten die Kinder auch mit diesen Geräten ständig beaufsichtigt werden, um versehentliches Verschlucken der Lösung, Einatmen der Flüssigkeit und andere Unfälle zu vermeiden. Das Wasser darf nicht kochen oder stark dampfen. Eine Temperatur von etwa 50°C ist ideal.

Kindern, die noch zu klein für Dampfbäder sind, profitieren bei Schnupfen von ätherischen Ölen. Diese sollten auf ein Taschentuch geträufelt und in die Nähe des Kindes – aber außerhalb der Reichweite – gelegt werden und sorgen so für eine kalte Inhalation.

Richtig Schnäuzen lernen

Beim Putzen der Nase entsteht immenser Druck, der erregerhaltige Sekrete in die Nebenhöhlen drücken kann.
Besser ist da das Hochziehen und Ausspucken des Schleims oder aber das einseitige Schnäuzen der Nase. Dabei muss ein Nasenloch zugehalten und das freie vorsichtig aber möglichst vollständig geleert werden. Im nächsten Schritt wird das gesäuberte Nasenloch verschlossen und das andere ausgeschnäuzt.

Bei sehr kleinen Kindern, die ihre Nase noch nicht selbstständig schnäuzen können, helfen Nasensekretsauger.

Nasenpflege

Eine wunde Nase vergrößert das Leid während des Schnupfens nur noch. Für das Putzen der Nase sollten daher nur wirklich weiche Tücher, beispielsweise Kosmetiktücher oder sanfte Baumwollstoffe, eingesetzt werden. Regelmäßiges Eincremen hilft zusätzlich.

Viel Ruhe und Schlaf

Haben Kinder Schnupfen, benötigen sie dringend Ruhe. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie den ganzen Tag möglichst bewegungslos im Bett verbringen müssen.  Lesen, Basteln, Malen, kurze Spaziergänge oder Filme ansehen, selbst ruhiges Spielen – kurz alles, was nicht anstrengt, ist erlaubt. Aufregende Computerspiele, Sport oder Spiele, die körperlich anstrengen, sollten hingegen vermieden werden.

Sanfte Heilmittel

Ätherische Öle, Erkältungssalben und homöopathische Mittel unterstützen den Körper während der Heilung. Ebenso Salz und pflanzliche Wirkstoffe, die über die Inhalation verabreicht werden.

Kräutertees mit Kamille und Pfefferminze, Teebaumöl und vitaminreiche Kost können das Gesundwerden weiterhin beschleunigen.

Immer schön warmhalten

Viel Bewegung, auch an der kalten, frischen Luft, kann den Körper allmählich abhärten und weniger empfindlich gegenüber Krankheiten werden lassen. Haben sich Kinder den Schnupfen aber einmal eingefangen, sollten sie unter gar keinen Umständen auskühlen.  Bei den Spaziergängen also auf Mütze, Schal und warme Kleidung achten und auch in geschlossenen Räumen nicht allein auf die Heizung setzen. Muss sich der Körper während des Schnupfens noch zusätzlich erwärmen, bleibt weniger Energie für die Heilung übrig.

Eine Ausbreitung der Erreger verhindern

Auch wenn Halsschmerzen und Husten noch nicht Einzug gehalten haben, bei einem Schnupfen sind sie oft nicht fern. Um eine derartige Ausbreitung der Keime zu verhindern, sollte mit einer Salzlösung oder Kamillentee gegurgelt werden. Viren und Bakterien werden so herausgespült.

Geduld und Zuwendung

Was hilft gegen Schnupfen bei Kindern? Haben Kinder Schnupfen ist das auch für die Eltern keine leichte Zeit. Vor allem dann, wenn es bereits der fünfte im selben Jahr ist. Denn neben dem eigentlichen Pflegeaufwand sind kranke Kinder häufig quengelig und unruhig.
Dennoch sollte ihnen mit möglichst viel Verständnis, Geduld und Zuwendung begegnet werden. Verhalten sich Eltern gestresst und reagieren eher ungeduldig, kann sich die Heilung des Kinderschnupfens verzögern. Besser ist es hier, Ruhe zu bewahren – auch wenn es schwerfällt. Geschichten vorlesen und auch einmal eine Kuschelrunde einlegen, sorgen für gute Laune und eine schnelle Genesung.

Wenn Kinder unter Schnupfen leiden, ist das noch lange nicht dramatisch. Tatsächlich benötigt das kindliche Immunsystem derlei Infekte als Training für die körpereigene Abwehr. Mit den genannten Behandlungen und Mitteln kann das Immunsystem jedoch gestärkt, das Leiden gelindert und eine schnellere Besserung erreicht werden.

Was sind Ihre Gedanken zu diesem Thema?

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*