Inhalatoren

Anwendungsgebiete und richtiger Gebrauch

Inhalieren gehört zu den ältesten medizinischen Behandlungsmethoden überhaupt. Es dient vor allem zur Bekämpfung leichterer Erkrankungen der Atemwege wie Schnupfen, Husten und Heiserkeit, hilft aber auch bei starken Beschwerden durch Bronchitis, Asthma oder COPD, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Moderne Inhalatoren ermöglichen eine effektive Therapie, zum Beispiel durch Tascheninhalatoren, wie sie vor allem für Asthmasprays eingesetzt werden. Im Folgenden sollen aber universell einsetzbare Geräte in ihren unterschiedlichen Ausführungen und ihre Wirkungsweisen vorgestellt werden.

Inhalator Testberichte

Wodurch zeichnet sich ein Inhalator aus?

Ein Inhalator ist ein medizinisches Gerät, das für die Therapie von akuten oder chronischen Erkrankungen der Atemwege genutzt wird. Die einfachste und früher gebräuchliche Methode des Inhalierens geschah mit Hilfe einer Schüssel, in die heißes Wasser mit der entsprechenden Arznei gefüllt wurde, beispielsweise Kamille, und einem Tuch, das man über Kopf und Gefäß zog. Diese Vorrichtung kann man aber nicht wirklich als Inhalator bezeichnen. Beim bloßen Einatmen des aufsteigenden Dampfes gelangt der Wirkstoff nicht sehr weit in die Atemwege hinein, hat also keine Chance, tief in der Lunge und den Bronchien ein Ergebnis zu erzielen. Mit dieser Methode lassen sich also allenfalls Schnupfen sowie leichte Entzündungen von Mund, Rachen, Stirn- und Nasennebenhöhlen kurieren. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass keinesfalls der Dampf von kochendem Wasser inhaliert wird. Eine Temperatur von 60 °C ist das Maximum, damit die Gefahr von Verbrennungen, auch durch unbeabsichtigtes Verschütten, vermieden wird. Ein moderner Inhalator hingegen sorgt sozusagen auf aktive Weise dafür, dass ein Inhalationspräparat bis tief in die unteren Atemwege gelangt und alle betroffenen Schleimhäute erreicht.

Die unterschiedlichen Typen von Inhalatoren

An erster Stelle wären Dampfinhalatoren zu nennen, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten wie die beschriebene alte Methode. Sie haben durch ihre mitgelieferte Atemmaske den Vorteil, dass der heiße Dampf das Gesicht nicht berührt, was die meisten Menschen als deutlich angenehmer empfinden. Es gibt auch elektrisch betriebene Modelle, die das Wasser selbst erhitzen. Im Wasser gelöste Salze bleiben bei diesen Geräten zum größten Teil im Behälter zurück, sie eignen sich aber für die Inhalation von Wasser mit Kräutern und ätherischen Ölen. Eine intensivere Wirkung entfalten Vernebler, die entweder mit Ultraschall oder Druckluft arbeiten. Ultraschallvernebler wandeln elektrische in mechanische Schwingungen um und übertragen sie auf das Wasser. Dadurch erzeugt das Gerät einen sehr feinen Wassernebel, dessen Tröpfchen tief in die Lungenflügel und Bronchien eindringen und somit alle Bereiche in den Atemwegen erreichen. Auch gelöste Salze und alle anderen Wirkstoffe im Wasser gelangen auf diese Weise auf die Schleimhäute, statt im Behälter zu verbleiben. Einsatzgebiete sind alle Arten von Erkältungskrankheiten, Lungenentzündungen, Bronchitis und Sinusitis. Ein Düsenvernebler arbeitet mit Druckluft und erzielt die gleichen Ergebnisse wie ein Ultraschallgerät. Diese Inhalatoren vermischen Wasser und Luft im mikroskopischen Bereich. Dadurch gelangen die Wirkstoffe des benutzten Medikaments ebenfalls überall hin, wo sie benötigt werden. Sie eignen sich bei Erkältungen, Mandelentzündungen und Schnupfen, aber auch bei stärkeren Beschwerden durch Asthma, Lungenentzündungen, Bronchitis und anderen Erkrankungen der unteren Atemwege. Für beide Varianten gilt jedoch, den Gebrauch vorher mit einem Arzt abzuklären und auf keinen Fall eigenmächtig auf Medikamente zuzugreifen.

Wann macht die Anwendung eines Inhalators Sinn?

Einer der größten Vorteile eines Inhalators ist bei nahezu allen Atemwegserkrankungen, dass die eingesetzten Arzneien deutlich schneller und direkter dahin gelangen, wo sie ihre Wirkstoffe entfallen sollen, als es mit Spritzen oder Tabletten möglich ist. Die Inhalation mit heißem Wasserdampf ist immer dann geeignet, wenn die Wärme ebenfalls eine Rolle im Heilungsprozess spielt. In diesen Fällen ist ein Dampfinhalator eine gute Wahl. Die Vernebler erhitzen das Wasser nicht. Sie sind deshalb vor allem für Erkrankungen der unteren Atemwege von Vorteil, wo Wärme meistens unerwünschte Auswirkungen hat. Durch die feine Verteilung der Wassertröpfchen lassen sich die verwendeten Medikamente zudem wesentlich exakter dosieren.

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Welche Inhalationslösungen eignen sich für welche Erkrankung?

Diese Frage kann zuverlässig und medizinisch sicher nur der behandelnde Arzt nach einer ausführlichen Diagnose beantworten, vor allem, wenn ein Verdacht auf Bronchitis, Asthma oder Lungenentzündung besteht. Auf eine Eigenmedikation sollte deshalb auf jeden Fall verzichtet werden. Bekannte Hausmittel wie Kamille oder eine leichte Kochsalzlösung können aber bei leichten Erkältungserscheinungen ohne Bedenken zum Einsatz kommen. Trotzdem sollte bei ätherischen Ölen Vorsicht walten, denn sie können zu Irritationen der Atemwege führen und im schlimmsten Fall Asthmaanfälle auslösen. Für Asthmapatienten sind sie also absolut tabu. Gleiches gilt für Kinder, die schneller an Atemnot leiden als Erwachsene. Auch hier ist ein Arzt zu befragen.

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Die Pflege eines Inhalators

Inhalatoren sollten nach dem Gebrauch, mindestens aber einmal pro Woche sterilisiert werden. Dazu kann man sie entweder zehn Minuten lang in Wasser kochen oder auch in ein Gerät zur Sterilisation geben, wie es etwa für Babyflaschen benutzt wird. Hierbei ist die Anleitung zu beachten und zu befolgen. Wichtig ist, dass das Gerät komplett getrocknet wird. Bei einem Vernebler besteht die Möglichkeit, ihn zusammenzubauen, mit dem Kompressor durchzublasen und anschließend wieder auseinanderzunehmen. Der Trocknungsvorgang kann mit einem Fön beschleunigt werden. Manche Bakterien überleben aber auch auf trockenen Flächen recht lange. Dann muss nach jedem Gebrauch sterilisiert werden. Im Zweifelsfall sollte auch bei diesem Thema der Arzt befragt werden.